Spielen macht stark

Format A

Mit der „Mobilen Bildungswerkstatt“ unterwegs

Alle Abbildungen © Gaswerk Weimar

Steckbrief des Bündnisses

Entdeckend, bauend, filmend, spielend und gestaltend quer durch Weimar-West

Willkommen zu einer etwas anderen Reise mit der mobilen Bildungswerkstatt – Entdecken, Bauen, Filmen, Gestalten, Spielen, Reisen, Basteln, Waldschafe … und das Spielmobil in der Natur
Die Mobile Bildungswerkstatt bietet seit 2020 in den Sommerferien künstlerische Workshops für Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren an. Mit dem Spielmobil – ein Fendt-Traktor mit Häuschenhänger – sind die Teilnehmer*innen unterwegs, mit spielerischen Angeboten und in künstlerisch-handwerklichen Workshops kommen sie kreativ zusammen, schaffen gemeinsam etwas (An)Fassbares, werden in ihren Fähigkeiten bestärkt und für ihre Umgebung sensibilisiert. 
 


Mit seinen vielschichtigen, miteinander verknüpften Workshops bietet die Mobile Bildungswerkstatt einen Spielplatz, Begegnungsraum, Freiraum und lädt ein auf gemeinsame Entdeckungstouren oder bietet den wichtigen Rückzugsort vom Alltag an. 
In 32 Tagen wurde zu vier verschiedenen Workshopthemen eingeladen. Im Fokus standen spielerisches Entdecken, künstlerisches Werken, Erkunden, gemeinsames Gestalten, mit den Händen arbeiten, etwas Eigenes erschaffen und Zeit in der Natur verbringen. 
 
Im CYANOTYPIE-Workshop lernten die Kinder und Jugendlichen das Verfahren des Blaudrucks kennen. Mit gesammelten Pflanzen, Gräsern, Blättern, mit Folienbuchstaben und/oder Motiven, die selbst auf Folie gemalt wurden, haben die Teilnehmer*innen am Ende eigenständig Bilder, Postkarten, Lesezeichen, T-Shirts oder Jutebeutel gestaltet. Es entstanden einzigartige Lichtmalereien bzw. Blaudrucke. 

Der WALDSCHAFE-Workhsop ist Natur pur. Die Mobile Bildungswerkstatt reiste mit ihren Teilnehmer*innen nach Weimar-Holzdorf, wo die Workshopleiterin mit ihren Waldschafen lebt: zugleich freie Künstlerin und Schäferin. Die Schäferin gab Einblicke in das Leben der Waldschafe, nahm die Kinder bei ihren täglichen Aufgaben mit und brachte alles rund um das wollige Tier näher. Zwischendurch wurde durch Felder und Wälder gestreift oder in und um große Heuballen gespielt. Eine tägliche Aufgabe war es, Wolle mit gesammelten Blättern, Kräutern und Blüten in einem riesigen Topf zu kochen und in verschiedenen Farben einzufärben. Dabei erfuhren die Kinder und Jugendlichen alles über verschiedene Wollsorten, das Färben mit Pflanzen und das Spinnen. Die Teilnehmer*innen lernten, mit der Handspindel Wolle zu verspinnen, um am Ende mit dem eigenen Garn zu stricken oder zu häkeln. 
 
In der HOLZ-Werkstatt geht es von früh bis spät um Holz. Ziel war es, den Kindern den Umgang mit Werkzeug beizubringen, Handwerk selbst zu erleben und gemeinsam zu bauen und zu gestalten. Die entstandenen Objekte/Spiele wurden am Ende farblich gestaltet. 
Gebaut wurden Stadtteilmöbel – die Lümmelbänke, welche im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Daneben entstanden Nagelbilder, Puzzles, Steckpuzzle-Spiele, Holztiere, Jenga-Klötzchen, Mikado, Holzfiguren und Vogelhäuser. Der Bau-Workshop ist der Gegenpol zur schnellen, digitalen Welt. Mit den Händen arbeiten, etwas entstehen lassen, Schritt für Schritt vom sichtbaren Erfolg motiviert werden. Am Ende eines Tages hat man etwas Eigenes erschaffen, ganz individuell und dauerhaft: zum Anfassen. Das Motto: Einfach mitmachen! 
 
Im MEDIEN-Workshop entstanden Videos, Animationen, Lieder, Melodien, Geräusche. Ausgestattet mit Videokameras, Tablets, Tonaufnahmegeräten und Soundstationen waren die Teilnehmer*innen je nach Aufgabenstellung unterwegs, um spielerisch ihre Umgebung zu erkunden. In Gruppenarbeiten oder Einzelprojekten konnten die Teilnehmer*innen eigene Ideen entwickeln und direkt im Film umsetzen. Im Bereich Stopptrick wurden Bildcollagen, Objekte und verschiedenste Materialien animiert. Die Kinder sammelten Geräusche aus der Umgebung und/oder produzierten selbst Sound, Texte oder Gesang für die Untermalung der Videos. Ein durch und durch kreativer Workshop. 
 
Die Kinder und Jugendlichen hatten unterschiedlichste soziale Backgrounds und kamen aus verschiedenen Kulturen. Die Workshop-Gruppen haben sich gut vermischt, so kamen Kinder aus sozial benachteiligten Vierteln oder aus sozial und bildungsschwächeren Familien in den Workshops mit Kindern aus bildungsstärkeren Familien zusammen. Den Kindern tut es unglaublich gut, aus der gewohnten Umgebung herauszukommen, neue Kinder kennenzulernen und dabei auch sich selbst neu vorstellen zu können – Rollen, Identitäten und Positionen können gewechselt werden. Hier kommen die Kinder zusammen, kreativ, mit Spiel und Spaß und ohne Grenzen. 

Perspektivenwechsel – von den Kreativwerkstätten über das Videostudio durch das Wohnumfeld in die freie Natur. Es geht um das Unterwegssein, die Suche unterwegs, um das Finden und das Gefundene verstehen. Es geht um das Zusammensein, Sich-Treffen, um das gemeinsam Kreativsein und Erleben – aus dem Erlebten schöpfen und produzieren – wir wollen aktiv sein! Wir möchten den Kindern Raum geben, ihre Fähigkeiten zu entdecken oder sie auszubauen. Vor allem aber wollen wir gemeinsam Spaß haben und einfach kreativ sein – in alle Richtungen.  
Die Welt wieder spielerisch empfinden! 
 
HP Großmann
Gaswerk Weimar e.V. 

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