Spielen macht stark

Format A

„Sherlock Home – Wir entdecken das Quartier!“ und „Anoroco“ in Essen

Alle Abbildungen © ABA Fachverband e.V.

Steckbrief des Bündnisses

„Sherlock Home – Wir entdecken das Quartier!“

In Anlehnung an den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes konnten die teilnehmenden Kinder in die Rolle von Detektiv*innen schlüpfen, Detektivausweise erstellen, mit verschiedenen App-basierten Spielen die Umgebung erkunden, wurden zu Jäger*innen und Gejagten, hatten viele Möglichkeiten, ihr spielerisches und sportliches Geschick unter Beweis zu stellen sowie bei täglichen Ratespielen ihre detektivische Kombinationsgabe zu testen.  

Einfache Such- und Entdeckerspiele, zahlreiche unterschiedliche Rallyes durch den Stadtteil mit und ohne Apps, diverse Geheimschriften und Verschlüsselungen, vielfältigste Kreativangebote, Spiel- und Sportaktivitäten, Gesellschaftsspiele sowie Dokumentationen waren weitere Inhalte und rundeten unser jährlich stattfindendes, 15-tägiges Ferienprojekt ab. Wir machten die Kinder vertraut mit den beiden Apps „Agent X“, einer sportlichen, digitalen Version von „Räuber und Gendarm“, und „Actionbound“, mit der digitale Stadtteilrallyes mit mobilen Abenteuern und interaktiven ortsbasierten Rätseln oder Spiele erstellt und gespielt werden können. Zusammen diskutierten wir Vor- und Nachteile dieser Spielangebote.  

Unsere gesetzten Ziele waren vielfältig. So standen die Erkundung des eigenen realen Wohnumfelds, das Kennenlernen neuer mobiler Apps, Wahrnehmungs- und Leseförderung, Aneignung von neuem Wissen und Fähigkeiten, Bewegungsförderung, Förderung von Sozialverhalten, Anregung zum (selbst-)kritischen Umgang mit Apps, Datenschutz und Privatheit sowie das Kennenlernen neuer Spielmöglichkeiten im Vordergrund. Wichtig waren uns auch die Kontaktförderung zwischen den Kindern und Familien sowie Raum und Zeit, sich auszuprobieren und etwas zu lernen, und Möglichkeiten zur spielerischen Integration sowie die Aneignung von Regeln und Werten. 

Unser Projekt richtete sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. In den Jahren 2018 und 2019 besuchten auch viele Familien mit jüngeren Kindern unser Angebot. Coronabedingt änderten wir unsere Spielzeiten und -orte. Statt täglich sechs Stunden ohne Begrenzung der Teilnehmenden auf öffentlichen Plätzen realisierten wir unsere Ferienaktion ab 2020 auf Schulhöfen mit begrenzten Teilnahmeplätzen (50, 60 und 80) für täglich drei Stunden Projektzeit. Auch den Titel änderten wir 2020 und 2021 in „Anoroco“ – Außerirdische einer fernen Galaxie kamen zu Besuch. Wer jetzt seine detektivischen Fähigkeiten nutzt, kann die „Geheimschrift“ in diesem Titel herauslesen. In fünf Jahren unseres Bündnisses profitieren 6716 Kinder von unserem kostenfreien und niedrigschwelligen Angebot, welches jeweils an fünf Tagen in drei kinderreichen, kulturell vielfältigen und finanziell schwachen Stadtteilen in Essen umgesetzt werden konnte. Etwa 75 Prozent aller beteiligten Kinder haben einen Migrationshintergrund. 

Ein wichtiger Erfolgsfaktor war ein sehr gut funktionierendes Bündnis mit tollen Kooperationspartnern. Jede*r konnte sich auf jede*n verlassen und alle übernahmen die an sie delegierten Aufgaben äußerst gewissenhaft. Leuchtende Kinderaugen, hochgezogene Mundwinkel, vor Freude hüpfende Kinder, freudige Aufregung vor den Rallyes oder die Frage, ob wir nächste Woche wiederkommen könnten, machten unsere Einsätze zu einem vollen Erfolg. 

Wir sind sehr gespannt, welche neuen Herausforderungen „Kultur macht stark III“ für uns bereithält, und freuen uns auf weitere gemeinsame, erfolgreiche Projekttage mit den Kindern. 

Eva Hofmann 
ABA Fachverband – Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen e. V. 

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