10 Jahre „Tenni die Maus“ in Freiburg
Beim diesjährigen Sommerferien-Projekt „Tenni die Maus findet’s raus“ gab es ein besonderes Jubiläum zu feiern: 10 Jahre Tenni am Tennenbacher Platz! Aber es wurde nicht nur gefeiert. Die Themen hatten auch einen ernsthaften Hintergrund. Mit dem Klimawandel, Kriegen, politischen Entwicklungen und anderem mehr haben wir derzeit viele Themen und Herausforderungen, die uns und unsere Kinder bedrücken und beschäftigen können. Mit ,,Tenni rettet die Welt und was machst du?“ wollten wir nicht nur ein bisschen provozieren, sondern auch die Gemeinsamkeit und das Miteinander im Stadtteil stärken, Hoffnung machen, Werte vermitteln (wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Gemeinsamkeit) und Wege aufzeigen, wie man die Welt, insbesondere den eigenen Stadtteil als Sozialraum zu einem etwas besseren Ort machen kann.

Sommerferien mit Horst & Tenni
Dabei konnten die Kinder auch Gebrauch von neuen Technologien machen, wie zum Beispiel die Künstliche Intelligenz (KI), und erfahren welche guten und welche schlechten Seiten diese haben kann. Eine Rahmenhandlung führte die Kinder durch die Woche. Der wütende Nachbar Horst Hoffnungslos ist erst einmal ganz und gar nicht begeistert vom Lärm – und überhaupt sei die Welt ein elendiger Ort, den er sowieso schon aufgegeben hat! Kurze Szenen mit Horst und Tenni, sowie zwei am nächsten Tag hinzukommenden Figuren begrüßten täglich die Kinder und beendeten den Vormittag.
Stadtteilerkundung
Am ersten Tag ging es zunächst – wie auch die folgenden- um Stadtteilerkundung. Neben dem Kennenlernen des Stadtteils waren die Kinder auch als Müllsammler*innen unterwegs. Weitere
Angeboten waren Herstellung von „Seedbombs“ und von „Bürstenrobotern“. Da die Kinder und Tenni feststellten, dass sie alleine es nicht schafften ihren Stadtteil wirklich schöner und
lebenswerter zu gestalten riefen sie ihre alte Bekannte „Galaxia“ aus dem Weltall zu Hilfe, die am nächsten Tag eintraf und gleich noch ihre Freundin „Denk-Mal“, eine künstliche Intelligenz, mitbrachte.
Künstliche Intelligenz
KI braucht viel Strom, weswegen das Thema Stromerzeugung und Stromverbrauch das Thema des zweiten Tages war. Konkret hieß das, dass die Kinder solarbetriebene kleine Spielzeuge sowie ein Solarfahrzeug ausprobieren konnten, sie konnten kleine Windräder basteln und die KI zum Thema Energie befragen. Ab da stand das „Denk-Mal“ für alle Fragen zur Verfügung. Generell wurde thematisiert, was die KI alles kann (zum Beispiel auch Popcorn backen) und was sie vielleicht nicht kann, wo sie vielleicht auch gefährlich werden kann.
Müll
Am dritten Tag ging es darum, was mit dem im Stadtteil gesammelten und anderem Müll passieren soll. Da die KI mit der Sortierung des Mülls überfordert war, mussten die Kinder ran und erfuhren auch gleich, dass der beste Müll der ist, der erst gar nicht entsteht. Und dass der entstehende Müll möglichst wiederverwertet werden sollte, was die Kinder dann auch in die Tat umsetzen konnten. So konnten sie Geldbeutel (aus Milchtüten), Kreisel (aus Kronkorken) und Rasseln (aus Kronkorken) upcyceln, Plakate wurden gestaltet und aufgehängt, die aufriefen keinen Müll wegzuwerfen. Außerdem gab es eine Tauschbörse, nach dem Motto „besser altes weiterverwenden als immer neues zu kaufen“. Horst und die Kinder kamen sich allmählich näher, und so schenkten die Kinder ihm abends eine selbstgebastelte Börse.
Bewegung
Dabei erzählte Horst auch über seine kranke Frau, womit wir dann gleich auch beim Thema „Gesundheit“ waren, und von da war es auch nicht mehr weit zum Thema „Bewegung“. Im Stadtteil gibt es drei recht neue „Bewegungs-Stationen“, Möglichkeiten, sich zu bewegen ohne etwas bezahlen zu müssen. Diese wurden besucht und mit Anleitung ausprobiert. Außerdem konnten die Kinder selbst Hüpfseile herstellen.
10 Jahre Tenni!
Der fünfte Tag stand ganz im Zeichen des 10-jährigen „Tenni-Jubiläums“. Mit selbstgeschnittenen gesunden Obst- und Gemüse-Spießen, Kinderschminken, Feuerwerk, vielen Spielen und kleinen Geschenken an alle Beteiligten gab es ein großes Fest. Und auch Horst fühlte sich durch die Anteilnahme der Kinder schon viel besser und konnte mitfeiern. Galaxia und das DenkMal flogen zurück ins All, aber die KI ist natürlich noch immer da! Und damit gingen auch für die Kinder fünf ereignisreiche Tage zu Ende.
Spiel, Spaß und kostenloses Mittagessen
Jeder Vormittag wurde mit einem gemeinsamen, kostenlosen, warmen Mittagessen im Quartiersbüro beendet. Auch stand dauerhaft ein offener Spielbereich mit Großbrettspielen und Bewegungsspielgeräten zur Verfügung. Die Kinder, die da waren, waren allerdings mit Feuereifer bei der Sache und hatten ganz offensichtlich auch sehr viel Spaß und nahmen viele Anregungen mit nach Hause. Und etliche neue Beziehungen der Kinder zu den Mitarbeitenden vom Jugendtreff entstanden.
Weitere Infos zu den Tenni-Projekten der letzten Jahre gibt es hier (http://tenni.bruehl-beurbarung.de/)
Georg Heizmann
Spielmobil Freiburg e.V.
Alle Abbildungen © Spielmobil Freiburg e.V.