Hier ist was los!

Kulturelle Bildung darf nicht der Energiekrise zum Opfer fallen

Angebote für Kinder und Jugendliche sichern: Kulturelle Bildung darf nicht der Energiekrise zum Opfer fallen
Stellungnahme der BKJ

Die Interessen junger Menschen fanden in den vergangenen beiden Corona-Wintern kaum Gehör. Ihre Bedürfnisse nach unverzweckten Räumen und der Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und zu erfahren, stießen auf geschlossene Jugend-, Bildungs-, Freizeiteinrichtungen und Schulen.

Die Folgen sind inzwischen deutlich spürbar, wie aktuelle Studien belegen.¹ Diese Szenarien dürfen sich nicht wiederholen. Wir, die 55 in der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung zusammengeschlossenen landes- und bundesweiten Mitgliedsorganisationen, fordern daher die uneingeschränkte Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht auf Teilhabe, Förderung und ein Aufwachsen frei von Angst für alle Kinder festschreibt.

Als Garanten non-formaler und kinder- und jugendgerechter Bildungsarbeit, fordern wir Bund, Länder und Kommunen auf, den Fortbestand der Einrichtungen und Träger der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung in der zu bewältigenden Energiekrise sicherzustellen.

Kulturelle Kinder- und Jugendarbeit in der Energiekrise sicherstellen

Einrichtungen und Träger der Kulturellen Bildung als Akteure non-formaler Bildung, leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention: So bieten beispielsweise Jugendkunst- und Musikschulen, Kulturzentren und -vereine, Museen und Bibliotheken, Opernhäuser und Theater, Spielmobile und Mitmach-Zirkusse jungen Menschen wichtige Räume, ihre Fähigkeiten und Persönlichkeit zu entwickeln. Sie ergänzen die formale (schulische) Bildungslandschaft im Sinne der umfassenden Entwicklung junger Menschen und leisten als „Dritte Orte“ einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Auch in der aktuellen multiplen Krisensituation muss alles dafür getan werden, dass es den Einrichtungen und Trägern Kultureller Bildung weiterhin möglich bleibt, ihre Angebote zu machen und alternative Aufenthaltsorte zu sein.

Verantwortungsvollen Umgang mit Energie, aber ohne pauschale Auflagen

Die Träger Kultureller Bildung verstehen den verantwortungsvollen Umgang mit Energie seit langem als Teil ihrer Aufgabe. Sie sind bereit Maßnahmen zu ergreifen oder tun dies bereits. Diese allerdings müssen es den Einrichtungen und Trägern Kultureller Bildung – gerade in der aktuellen multiplen Krisensituation – weiterhin ermöglichen, ihre Aufgaben für Kinder und Jugendliche wahrzunehmen. Klar ist, pauschale Maßnahmen sind keine Lösungen. Daher fordern wir die Zuständigen in Kommunen, Ländern und Bund dazu auf, differenziert und lösungsorientiert über Maßnahmen zu diskutieren, die es ermöglichen, unsere für junge Menschen essenziellen Angebote weiterhin vorzuhalten.

Inflation und Energiekostensteigerungen erhöhen den Handlungsbedarf hinsichtlich kurzfristiger als auch langfristiger Finanzierungstrategien

Neben möglichen Sparmaßnahmen ist die Finanzierung der Kosten eine drängende Frage. Inflation und Energiekostensteigerungen stellen viele Träger und Einrichtungen vor enorme Herausforderungen. Um das Recht auf Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen umzusetzen können, können Kostensteigerungen nicht an Teilnehmer*innen weitergegeben werden, bereits vorher knappe Fördermittel federn den Mehrbedarf nicht ab.

Kulturelle Bildung bedarf politischer Unterstützung in der Energiekrise. JETZT!

Wir fordern daher die Berücksichtigung der Träger und Einrichtungen Kultureller Bildung bei aufzulegenden Notfallprogrammen und Entlastungspaketen und energetischen Sanierungsprogrammen! Darüber hinaus setzen wir uns für eine Dynamisierung der Förderung der Kulturellen Bildung ein, um auch langfristig unsere Angebote verlässlich sicherstellen zu können und steigende Kosten abzufedern.

Beschlossen von der Mitgliederversammlung der BKJ
Berlin, 21.10.2022

Den Download finden Sie hier: https://www.bkj.de/weitere-themen/wissensbasis/beitrag/angebote-fuer-kinder-und-jugendliche-sichern-kulturelle-bildung-darf-nicht-der-energiekrise-zum-opfe/


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