Spielen macht stark

Format C

Kurzfilmproduktion in Kassel

Alle Abbildungen © Rote Rübe

Steckbrief des Bündnisses

„Lass mal durch ’ne andere Linse schauen!“

Unser Verein ist seit 1990 in Kassel aktiv. Immer wieder suchen wir nach Ansätzen, um den aktuellen Bedarfen von Kindern- und Jugendlichen zu begegnen. Mit unserem Projekt „Lass mal durch ’ne andere Linse schauen!“ konnten zehn Kinder- und Jugendgruppen aus unterschiedlichen Stadtteilen Kassels ihre Themen zunächst herausfinden und diese dann in einem Drehbuch für einen Kurzfilm umsetzen. Begleitet wird jeder Kurzfilm von einem Actionbound, der das Making-of und den Stadtteilbezug für Interessierte festhält.  

Doch was verbirgt sich hinter dem Projekttitel und was haben wir uns ausgedacht, um den Herausforderungen dieser jungen Generation möglichst vielfältig zu begegnen? Zunächst wollten wir ein Medium finden, welches auf breites Interesse stößt und eine Kombination aus Experimentieren und Einbringen eigener Fähigkeiten bietet. Wir fragten uns auch, welches Konzept möglichst viele Erwachsene aus Politik, Wirtschaft und dem sozialen Bereich auf die Bedarfe dieser Generation aufmerksam macht. Kinderrechte sind noch nicht im Grundgesetz verankert, doch wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass durch mehr Öffentlichkeitsarbeit dieser wichtige Schritt noch passiert.  

„Lass mal durch ’ne andere Linse schauen!“ soll zum einen zur Verarbeitung der Pandemiezeit einladen und zum andern auch der aktuellen Kriegssituation Raum geben. Kinder und Jugendliche können sich derzeit weniger stark mit ihrer eigenen Entwicklung beschäftigen, da die weltpolitischen Themen das Alltagsgeschehen dominieren. So sind Entfremdung, sozialer Rückzug, fehlende Empathie und mangelndes Verständnis für die im Wohnumfeld lebenden Nutzergruppen drängende Themen der letzten Jahre bis heute. 

Das Projekt soll eine Reaktivierung der sozialen Kompetenzen wie auch der Selbstwirksamkeit zur Folge haben. Die beiden Methoden Herstellung von Actionbounds in den jeweiligen Wohnumfeldern und die Darstellung der eigenen Themen in Kurzfilmen mit anschließender Präsentation sollen die Bühne für Kinder- und Jugendthemen in diesem Jahr noch mal deutlich vergrößern. 

Durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld konnten wir über zehn interessierte Gruppen zusammentrommeln. Völlig diverse Gruppen mit Teilnehmenden aus einer Notunterkunft für ukrainische Geflüchtete, aus Grund- und Gesamtschulen, aus Jugendzentren und Kindergärten bis hin zu Kindern einer Förderschule. Die zehn Gruppen haben an je fünf Projektterminen ihren Kurzfilm und Actionbound erarbeitet. Bereits bei der ersten Gruppe wurde klar, das Projekt macht so richtig Freude, und die Teilnehmenden haben Lust, von ihrer Sicht auf die Welt zu berichten. Die zehn Gruppen wurden von Juni bis September 2022 betreut. Im Anschluss geht es aktuell um Nachholtermine, Filmschnitt und Vorbereitung des 1. Kinder- und Jugendkurzfilmfestivals in Kassel, welches wir ins Leben rufen, um auf diesem Weg eine Lobby für die Belange der Kids zu erschaffen.  

Film, Ton, Requisiten, Maske, famose Örtlichkeiten, viel Eis und besonders gute Laune zählten wir zu unserer wichtigen Ausstattung. Gespielt wurde zu jeder Zeit, das ist unser Motor. 

Das eigene Wohnumfeld, die jeweils aktuellen Brennglasthemen waren bei allen Gruppen schnell präsent und wir konnten dabei unterstützen, das Drehbuch zu schreiben. „Lass mal durch ’ne andere Linse schauen!“ hat dazu eingeladen, erst mal innerhalb der Gruppe den Blick des Gegenübers einzunehmen, wieder ins Miteinander und ins Verstehen zu kommen. Nun ist es an der Zeit, den Filmen den letzten Schliff zu verpassen, um so auch dem*r Betrachter*in im Dezember 2022 die Chance zu geben, mal durch ’ne andere Linse zu schauen.  

Eine Auswahl der entstandenen Filme:





Constanze Richter 
Spielmobil Rote Rübe e. V. 

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